abhandlung über den zusammenhang zwischen misthaufen, schneemännern und karneval

vielleicht denkt jemand, dass zwischen diesen dingen kein zusammenhang besteht, aber dem ist keineswegs so. ich frage mich allen ernstes, auf welchem mist wohl die idee gewachsen ist, sich an karneval als schneemänner zu verkleiden.

es fing eigentlich alles ganz harmlos an, als ich etliche pakete mit diesen weißen einweganzügen, die man gerne für schmutzanfällige arbeiten verwendet, auf dem tisch liegen sah. nach ein paar tagen fragte ich eine kollegin, ob vielleicht jemand renovieren möchte. aber nein, wir haben doch beschlossen, dass wir karneval als schneemänner gehen. … ach was, das hab ich natürlich mal wieder nicht mitgekriegt. ich zahle also 2 € und schenke der sache zunächst keine weitere beachtung.

die karnevalszeit nähert sich dann aber bedenklich, und ich greife das thema wieder auf. ja, da müssen noch ein paar schwarze knöpfe aufgemalt werden. hut ist klar … und eine nase wäre gut. nase? no way!! das geht ja gar nicht.

ich nehme aber den anzug mit nach hause und schaue mir den schaden mal an. was ist denn das?? das ding ist in größe xxl, das kann ja nur ein irrtum sein.

 

am nächsten tag frage ich also nach, aber die damen haben geplant, dass der anzug ausgestopft werden soll. ich bin ja wirklich keine spaßbremse, aber das ist mir viel zu sperrig. wir einigen uns auf eine variante mit gürtel.

fehlen aber immer noch die knöpfe! das geschmiere mit dem edding kommt mir ja gar nicht an den bauch. also beschließe ich, aus dickem japanpapier kreise auszuschneiden und sie aufzunähen.

schon stehe ich vor der nächsten hürde. der zirkel ist nicht da, wo er sein soll, aber wir haben ja gläser. die nähmaschine hat sich zwar nicht von der stelle bewegt, aber da ich sie längere zeit nicht benutzt habe … wohl nicht seit der letzten karnevalskostüm-aktion, weiß ich gar nicht mehr so recht, wie das ding funktioniert. da ich mal wieder kein verlängerungskabel finde, schiebe ich den tisch durch die gegend. passt, die lampe leuchtet, es kann losgehen!

natürlich muss ich erst die passende garnfarbe aufspulen. schon muss sich mein mann herbeibemühen, denn das rad lässt sich nur mit manneskraft bewegen. die spule möchte auch so gar nicht auf anhieb in das vorgesehene fach passen. ich fluche leise vor mich hin und überlege, ob ich vielleicht doch mit klebstoff … aber da fällt mir rechtzeitig ein, dass ich mangels zeit mal vor ewigen jahren meinem sohn drei schwarzen punkte auf die gelbe armbinde geklebt hatte, weil er als blinder gehen wollte. im laufe des karnevalsgeschehens fielen die punkte dann ab, was beim herrn sohn zunächst erstaunen, dann aber einen aufschrei auslöste: „ein wunder!! ich kann wieder sehen!“

schneemannkostüm, quadrat.jpgirgendwie bringe ich das gerät dann doch noch dazu, dass es näht. jedenfalls den ersten kreis. dann hadert der stofftransport und ich drehe mal hier, mal da … und fluche weiter.

schließlich habe ich die vier kreise auf dem ding, finde auch, dass es gut aussieht … aber wenn das den schnee wieder anlockt, dann werde ich denjenigen finden, auf dessen mist das alles gewachsen ist!!

34 Antworten zu “abhandlung über den zusammenhang zwischen misthaufen, schneemännern und karneval

  1. :-))))

    ich hoff, es gibt ein bild vom schneeweiblein!

    (und irgendwie hab ich das mit der zeit wohl falsch verstanden. oder?)

  2. astrid, pssst, wir sind ganz allein hier! … man kann es von außen nicht sehen. :-)))
    mich traf grad auch der schlag, weil ich dachte, die technik hätte uns mal wieder besiegt! aber es wird wie geplant erst morgen ins netz huschen … hoffe ich.
    haaaalloooo?? … ist da wer???

    … wird zeit, dass die ober-chefin wiederkommt! :-))))

  3. das glaub ich jetzt aber nicht, das man es nicht sieht!
    ich schick gleich einen spion los! 😉

  4. jo, hast recht!
    wir mädls sind unter uns. also los jetzt, erzähl mir den neuesten tratsch und wer mit wem und wann und wo usw. LOL

  5. woher soll ich es denn wissen? ich geh doch kaum vor die tür … und in der fc war ich auch länger nicht! :-)))

  6. ja, blöd jetzt, wenn man wo nicht ständig ist, verliert man glatt die übersicht und die zusammenhänge entgehen einem. aber nun ja, es gibt schlimmeres, nicht wahr?

  7. Angefluchte Knöpfe? Mona, das ist eine hervorragende Idee. Ich werde das auch gleich mal an meiner Jacke probieren. Garn hält eh nicht. Da reißen sie sich immer wieder los. Fluchen kann ich. Das wird schon halten.
    Foto von euch Schneefrauen würde ich aber auch gern sehen ;-)))

  8. hallo blofuzz!
    es scheint, daß du auch im kostümnähstress bist. oder?
    ein paar tage darf man ja noch ungestraft närrisch sein, dann ist es wieder vorbei und a ruah is.
    🙂

  9. Hallo Astrid,
    nein, kein Kostümstreß, nur normale Winterkleidung. In Bremen ist der Karnaval schon vorbei. Wird man woanders denn bestraft, wenn man an anderen als den dafür festgesetzten Tagen närrisch ist? Ja, gibt’s des a?!

  10. nö, eigentlich nicht, ich glaub nicht. aber wissen tu ich es nicht mit bestimmtheit. jetzt hat man halt noch die ausrede: ist ja fasching! doch aber näxte woche mittwoch hat man keine ausrede mehr. leider!

  11. Ach, wer braucht schon Ausreden :-))

  12. hallo astrid, hallo rainer! :-))
    ich muss zugeben, dass ich mich köstlich amüsiert habe … und diese schneemannkostüme sahen wirklich gut aus. bilder von der feiernden masse habe ich nicht gemacht. ich war so im schwunge, dass ich es völlig vergessen habe.

  13. ach so, das hamma gern! sich zuerst aufpudln und sich dann köstlich amüsieren. du treibst dich viel zu viel mit wienern herum und nimmst schon ihre unarten an! 😉

  14. Das „Aufpudln“, wenn ich das reht richtig deute, ist doch schon der halbe Spaß. Welchen Sinn hätte es sonst, mit der Bahn zu fahren oder bei der fc Fotos auszustellen?

  15. blofuzz, du bist begnadet!! gratuliere, du hast es auf anhieb erfasst! aufpudln ist ein „muß“. zuerst pudelt man sich recht auf und dann, bevor man kollapiert, oder so, beruhigt man sich wieder, weil dann plötzlich doch die eine oder andre gute seite oder der unterhaltungswert oder sonst was, entdeckt wird!
    eventuell ist es sowas wie ein reinigungsritual. was genaueres weiß ich allerdings auch nicht.
    🙂

  16. diese wiener sind unglaublich!!! „aufpudln“ als reinigungsritual auszulegen ist schon fast … ja, da fehlen mir doch glatt die worte! eine art religion? die ernsthaftigkeit, mit der es betrieben wird, spricht jedenfalls dafür! :-)))

  17. mona lisa, pudl dich nicht auf! hast du selbst einmal gesagt (wo und in welchem zusammenhang, das ist mir entfallen), daß dir leut leid tun, die das nicht rauslassen können. also von daher, sind aufpudler vielleicht doch etwas besser dran. sie kriegen höchstwahrscheinlich kein magengeschwür. eventuell die, die sich das anhörn müssen. die können, dann allerdings zu raunzen anfangen und *flugs* schon ist es wieder leichter!
    LOL
    (mei, so a lebenseinstellung möge sich über mich senken und mich nie mehr verlassen! LOL)

  18. Seelen-Seife sozusagen? Wenn das in Wien so gebräuchlich ist, wundere ich mich auch nicht mehr, wie Freud und Breuer auf die Kathartische Methode verfallen konnten. Die brauchten nur nach einem neuen Namen zu suchen. Aufpudln hätte vielleicht nicht ganz so bedeutend geklungen.

  19. ist rein subjektiv gesehen, also ein rein persönlich empirischer beweis, daß mir halt leichter ist, nachdem ich mich aufgepudlt hab. ob berechtigt oder nicht berechtigt, also die aufpudlerei, das lassen wir dahin gestellt, bitteschön.

  20. ach, ich bin heute verwirrt, noch nicht ganz wach wohl. die staatsreligion ist ja auch nicht „aufpudln“, sondern „raunzen“! :-))))

  21. wenn ihr meckern könnt, können wir uns aufpudln. und wo ihr jammert, da raunzen wir. soviel deutsche kenn ich allerdings nicht, daß ich da so feine unterschiede bemerken könnt. (zerreißt mich jetzt bloß nicht, weil ich euch über einen kamm geschoren hab. bitte!)
    und vielleicht pudelt sich ja ein voralberger anders auf als ein wiener. ich bin nicht so vertraut mit den diversen „volksgruppen“, als das ich da unterschiede zur sprache bringen könnt.
    obwohl, in kärnten wird nicht soviel gesudert. bild ich mir ein.

  22. einen buchtipp hab ich zum thema. ist in englisch und sehr zu empfehlen. und unterhaltsam!
    „The Xenophobe’s Guide to the Austrians“ von louis james
    🙂

  23. meine güte, braucht man echt eine anleitung, um mit den östereichern klar zu kommen? :-)))
    ich hab eigentlich hervorragende erfahrungen im selbstversuch vor ort gemacht.

  24. du heldin!
    🙂

  25. ich bin eben unkaputtbar, astrid! :-)))
    nein, ernsthaft, ich sehe auch keinen wirklichen unterschied. es gibt überall solche und solche. wenn man offen auf menschen zugeht, dann nehmen sie einen an oder nicht. das hat nichts mit dem stempel in irgendeinem pass zu tun.

  26. ich bin jetzt zu müd, doch den gedanken, das thema, greif ich sicher noch einmal auf!
    also ich verzupf mich und gute nacht!
    baba

  27. schlaf gut … und ich geh dann auch mal aufs sofa, denk ich. der karneval hat mich doch etwas geschwächt. :-))

  28. was den fasching angeht, hab ich ein kindheitstrauma…
    in der letzten klasse volksschule, also so mit 10.. wurde ich von meiner mutter als fliegenpilz verkleidet…
    ich hatte so ein ungetüm von schwammerlhut auf… und war nach meiner mutter anwärterin auf den preis für das beste kostüm…
    wie sie die punkte raufgekriegt hat, weiss ich allerdings nimmer…
    naja, wer hat den preis gekriegt? so eine blonde tussi, die als prinzessin einherstolzierte…
    ich wurde bloß dritte und alle bewunderten das wunderschöne prinzesschen… und die blonden löckchen… und überhaupt…

    hab ich schon mal erwähnt, dass ich blondinenwitze mag? 😉

  29. ich hatte als kleines mädchen auch ein fliegenpilzkostüm. … und die prinzessinnenkostüme sind immer noch so beliebt wie eh und je. dabei ist das ja so einfallslos!!
    aber darum geht es wohl nicht.

  30. nö, darum geht es auch im zarten alter von 10 jahren nicht
    was mich damals wirklich getroffen hat, war, dass der pichler karlie (später ein looser, aber damals sehr fesch) auch noch ganz glubschäugig das fräulein prinzessin angehimmelt hat und keinerlei sinn für fantasievolle kostümierung hatte… dieser arsch…
    ;-)))

  31. Naja, man wird halt nicht umsonst Looser.
    Aber das wird dich wahrscheinlich auch nicht getröstet haben 🙂

  32. LOL
    ich hau mich grad fürchterlich ab über euch schwammerln! :-))))
    leider war ich nie ein fliegenpilz, ich kann da also gar nicht mitreden. allerdings war ich ein cowgörl, mit goisara an den hufen! aber das wirklich gefährliche war der revolver, mit dem ich herum gefuchtelt hab! hihi

    so und zerst hab ich ne kehrtwendung gemacht und es wird dann doch kein blümchen geben. zumindest heut nicht, weil ich hab es doch tatsächlich geschafft das zeugs zu vermurksen. ganz wunderbar! 😦

  33. jetzt brech ich aber zusammen! :-)))) … it’s always the same story: … a man and a woman!!
    na ja, der pichler karlie hat es nicht besser verdient! witzig übrigens, dass ihr die leute auch so benennt. bei uns ist es nur in manchen gegenden üblich, den nachnamen zuerst zu nennen: der springobs willi, der ganten walter etwa. wobei die dann mit nachnamen springob und gante heißen. was dieser verkappte genitiv da soll, weiß ich auch nicht.

  34. … und ich wollte nur mal bemerken, dass der schnee tatsächlich zurückgekehrt ist!! morgen geht bei uns der veilchendienstagzug. da können sie dann salz werfen statt kamelle!! :-)))

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